Begegnungszone Trofaiach
Unser Mobilitätsverhalten wird sich verändern, das Auto wird künftig nicht mehr das Maß aller Dinge sein.
Reduktion der Geschwindigkeit
2015 erreichte der motorisierte Verkehr im engen Zentrumsbereich der Hauptstraße nicht selten hohe Geschwindigkeiten, bis zu 70 km/h und darüber. Dadurch bildete sich in diesem engen Bereich gefühlsmäßig ein regelrechter Durchfahrtssog. Die Begegnungszone mit dem markanten Muster führte zu einer deutlichen Reduktion der Geschwindigkeit, nach Messungen um ca. 30%. Die Verkehrsfrequenz konnte von 5.500 auf 4.500 Fahrzeuge pro Tag reduziert werden. Jetzt ist eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität und eine Steigerung anderer Verkehrsteilnehmer möglich.
Aufenthaltsqualität
Um die Aufenthaltsqualität weiter zu erhöhen wurden Sitzgelegenheiten geschaffen und Pflanzentröge aufgestellt. 2015 gab es keine einzige Möglichkeit, sich in diesem Bereich der Hauptstraße irgendwohin zu setzen. Durch die Aufweitung der Hauptstraße, welche durch die Gestaltung der Begegnungs-Zone möglich wurde, konnte Raum zum Verweilen und sogar Mini-Plätze geschaffen werden, welche weiter ausgebaut werden.
Mut für Visionen und Raum zum Probieren
Die Begegnungszone wurde mit relativ geringen finanziellen Mitteln errichtet, und zwar durch eine Entfernung aller Barrieren und Deckung mit Asphalt, und das auch nur zur Hälfte des definierten Bereichs. Der Rest an Bordkanten und Begrenzungen wurde belassen, die Markierung einfach darüber weitergezogen.
Diese populäre Markierung weist auf den neuen Bereich hin und führt zu erhöhter Aufmerksamkeit. Die minimalistische Ausführung ermöglicht es, im Falle das Projekt überhaupt nicht funktioniert, mit relativ geringem Aufwand wieder alles zurückzubauen.
Die Maßnahme und insbesondere die markante Markierung wurde zu Beginn in den sogenannten sozialen Medien heftig und deftig kritisiert, das ist für die Verantwortlichen der Stadtgemeinde, allen voran dem Bürgermeister, eine schwierig zu ertragende Situation, die man durchzuhalten im Stande sein muss.
"Unser Mobilitätsverhalten wird sich verändern, das Auto wird künftig nicht mehr das Maß aller Dinge sein, dafür braucht es jetzt schon erste Schritte zur Veränderung. Für die Schaffung einer Begegnungszone wie bei uns in der Hauptstraße braucht es schon großen Mut, damit stellen wir die Weichen für eine Zukunft, in der mehr Raum für andere Verkehrsteilnehmer und eine neue Qualität des Raums entsteht." - Stadtamtsdirektor Uwe Kroneis, MPA
Mehrfacher Nutzen für die Gemeinde
Unsere Begegnungszone ist ein Kompromiss der unterschiedlichen Bedürfnisse, die einen möchten den motorisierten Verkehr belassen wie er ist, andere forderten eine Einbahn und andere eine Fußgängerzone.
Im Laufe der Jahre entwickelten sich viele gesellschaftliche Themen in eine Richtung, die den mutigen Schritt zu einer Begegnungszone bestätigten. CO2- Ausstoß, alternative Mobilität und dem Wunsch nach Qualität im öffentlichen Raum geben dem Bürgermeister recht: das war ein mutiger und weitsichtiger Schritt in eine neue Zukunft! Gleichzeitig setzten wir ein Zeichen im Rahmen der sogenannten temporären Intervention, also ausprobieren und darüber reden.
Kontakt
Erich Biberich
Innenstadtkoordinator
Stadtgemeinde Trofaiach
0699 13 005 219
erich.biberich@trofaiach.gv.at
www.trofaiach.gv.at